
QueerFilmFest Rostock
The QueerFilmFest Rostock creates a shared space for the lovers of queer films, and adds to Rostock's cultural diversity. It also draws attention to the fact that people are still discriminated against because of their gender identity, sexual orientation or relationship choices.
The QueerFilmFest Rostock is non-commercial and independent. There are no set ticket prices, we only ask for a donation at the entrance. The festival is financed through these donations and grants from various organizations.
The festival is organized by volunteers and takes place at the Peter-Weiss-Haus in Rostock.
Das QueerFilmFest Rostock schafft einen Raum für die Liebhaber*innen queerer Filme und bereichert damit die Kulturlandschaft in Rostock. Gleichzeitig setzt es ein Zeichen dagegen, dass Menschen immer noch aufgrund ihrer Geschlechtsidentität, sexuellen Orientierung und Beziehungsformen diskriminiert werden.
Das QueerFilmFest Rostock ist unkommerziell und unabhängig. Es gibt keine festen Eintrittspreise, sondern die Bitte, am Einlass einen kleinen Beitrag zu spenden. Mit Hilfe dieser Beiträge und mit Fördergeldern wird die Veranstaltung finanziert.
Das QueerFilmFest Rostock wird ehrenamtlich organsiert und findet im Rostocker Kulturzentrum Peter-Weiss-Haus statt.
2025 films...
Lesbian Space Princess
ANIMATION, 87 min. / Emma Hough Hobbs, Leela Varghese (AUS, 2024)EN
Emma Hough Hobbs’ und Leela Vargheses (Regie & Drehbuch) Science-Fiction-Animation ist ein echter Hingucker.
In einem verdrehten Universum haben Minderheiten die Oberhand. Die lesbische Weltraumprinzessin Saira muss aus ihrer Komfortzone heraus, da ihre Ex-Freundin Kiki von den Straight White Maliens entführt wird. Darauf hoffend, ihre Ex zurückzugewinnen, begibt sich Saira auf eine Rettungsmission, welche die introvertierte und depressive Heldin mit ihrem Endgegner konfrontiert: ihrem Selbstzweifel.
Der energiegeladene Coming-of-Age-Film streut Glitzer auf komplexe psychische Probleme, Körperbilder und Identität und bleibt dabei trotzdem eingängig und klar. Die Stimmung der Komödie wechselt zwischen abenteuerlich, gefühlvoll und dramatisch, und landet immer wieder bei einem Humor, der die Zuschauer*innen aus der Bahn wirft. Beeindruckend untermalt von der markanten Animation, den Soundeffekten und dem hübschen Zeichenstil, wird der Kern des Films im Publikum nachhallen: Sei du selbst!
Heightened Scrutiny
DOKUMENTATION, 89 min. / Sam Feder (USA, 2025)EN
Im November 2024 bereitet Chase Strangio sein Plädoyer vor dem Supreme Court vor. Er ist Menschenrechtsanwalt und der erste geoutete trans Mann, der jemals vor dem Supreme Court gesprochen hat. Im Fall U.S. v. Skrmetti verhandelt das Gericht das Recht minderjähriger trans Personen auf medizinische Versorgung. Strangio vertritt drei junge trans Personen und deren Eltern aus Tennessee, die geltend machen wollen, dass das Verbot der medizinischen Versorgung von minderjährigen trans Personen verfassungswidrig ist. Wir begleiten Chase bei den nervenaufreibenden Vorbereitungen auf den Prozess und schließlich auf der Fahrt nach Washington. Ebenso kritisch wie die Haltung der Justiz beleuchtet der Film die US-amerikanischen Medien, insbesondere die traditionell eher linken Zeitungen wie die New York Times und den Atlantic. Strangio möchte den Film als Erinnerung daran verstanden wissen, dass Widerstand möglich ist und dass wir unseren Medien- und Informationskonsum stets kritisch hinterfragen sollten.
Feels Over Reels
The World Stood Still
SPIELFILM, 15 min. / Elise Celestia (FIN, 2024)FICCDE+EN
Die junge trans Frau Myrsky will einfach nur weg, aus ihrer Stadt und aus ihrer verfahrenen Lage. Ihre strenge Mutter akzeptiert ihre Identität nicht, deswegen schläft sie vorerst bei ihrem Opa. Auch mit der Universität gibt es Probleme und schließlich lässt Myrsky ihren Frust an ihrer besten Freundin Nella aus. Der Film zeigt die Schwierigkeiten bei der Suche nach einer Wahlfamilie und nach Halt im Leben, Regisseurin und Drehbuchautorin Elise Celeste ist auch in der Hauptrolle zu sehen.
- My Old Gals
SPIELFILM, 25 min. / Natasza Parzymies (POL, 2023)PLCCDE+EN
Ania ist dement und lebt seit dem Tod ihres Mannes in einem Pflegeheim. Sie will ein letztes Mal nach Mielno ans Meer fahren und ruft deswegen ihre alte Freundin Zosia an. Die beiden fahren los und zeigen dabei auch ihre lange unterdrückten Gefühle füreinander. Auf halber Strecke bleibt das Auto liegen und auch Anias Demenz führt zu unerwarteten Wendungen. Als schließlich auch die Polizei hinter den beiden her ist, muss Zosia sich entscheiden, wie sie die verbleibende Zeit nutzen will.
- Rage
SPIELFILM, 10 min. / Jose Luís Lázaro (ESP, 2025)ESCCDE+EN
Guillem und Nico wollen eigentlich nur einen entspannten Tag am Strand verbringen. Sie baden, lesen und freuen sich auf den gemeinsamen Abend mit Freund*innen. Als sie zum Auto zurückkommen, schließt Guillem versehentlich das Auto ab – mit dem Autoschlüssel, beiden Telefonen und Nicos Sachen darin. Sie beschließen, die Scheibe nicht einzuschlagen, sondern stattdessen einen Fremden um Hilfe zu bitten. Der stellt eine Frage, die der Situation eine bedrohliche Wendung gibt: „Seid ihr Schwuchteln?“
- Skin
SPIELFILM, 7 min. / Leo Behrens (USA, 2023)-
Eine Person wacht in einem abgewohnten Zimmer auf, weil Wasser von der Decke auf ihr Gesicht tropft. Der Blick in den Spiegel öffnet ein Portal in eine andere Welt, aus der sanfte, unerwartete Hilfe kommt. „Skin“ ist die in märchenhaften Bildern erzählte Geschichte einer wortwörtlichen und metaphorischen Häutung und der Sichtbarwerdung des eigentlichen Ichs. Regisseur und Kameramann Leo Behrens hat für „Skin“ 2023 den Student Academy Award in der Kategorie „Alternative/Experimental“ gewonnen.
- Fuck the Cistem
SPIELFILM, 25 min. / Tajo Hurrle (DEU, 2025)DECCDE+EN
Noa (22), nicht-binär, ist in deren queerer Bubble glücklich und sicher. Die Bubble platzt, als dey nachts einer Gruppe betrunkener Männer begegnet. Noa hat Angst – vor Diskriminierung, rechter Gewalt und der nächsten Wahl. Noa schiebt diese Gefühle lieber weg, doch nachts kehren die verdrängten Emotionen als Albträume zurück. „Fuck the Cistem“ begleitet Noa auf der Suche nach einem Umgang mit den eigenen Diskriminierungserfahrungen – ein Film über queere Resilienz, Zusammenhalt und Wut.
- Two Black Boys in Paradise
ANIMATION, 9 min. / Baz Sells (GBR, 2025)ENCCDE+EN
Zwei Schwarze Jungs wachen im Paradies auf, aber der Griff nach dem Apfel reißt die beiden abrupt zurück in die Realität. Dort werden sie angestarrt, für Apfeldiebe gehalten und von der Polizei durchsucht. Im Paradies aber gibt es keine weißen Menschen, keine Polizei und keinen Zwang zur Maskulinität, sondern nur zwei Menschen, die sich lieben. Der Film ist eine visuelle Interpretation des gleichnamigen Gedichts von Dean Atta, einem Schwarzen britischen Autoren mit zypriotisch-karibischen Wurzeln.
This is Ballroom
DOKUMENTATION, 92 min. / Juru & Vitã (BRA, 2024)PTEN
Ihren Ursprung hat die Ballroom-Kultur in New York. Etwa 50 Jahre nach ihrer Entstehung passt sie sich in Rio de Janeiro an eine aktuelle, brasilianische Realität an. Die Dokumentation porträtiert die glamouröse und pulsierende Ballroom-Szene Rios und seiner Außenbezirke, in der queere und überwiegend nicht-weiße Menschen einen Raum nach ihren Ideen und Bedürfnissen gestalten. Die einzelnen Häuser organisieren nicht nur Tanzveranstaltungen, sondern übernehmen auch soziale Aufgaben und fungieren wie Wahlfamilien. Entstanden ist ein Insider-Blick auf die Community und auf die Orte, an denen sich die Menschen treffen und ihre Kultur leben sowie auf einen extra für das Filmprojekt organisierten Ball. Nicht nur die Konflikte innerhalb der Szene, die sich etwa an Rivalitäten oder Gender-Kategorien entzünden, werden in dieser Darstellung thematisiert, sondern auch brasilianische Innovationen, wie der Batekoo-Tanz, der bei den Funk-Bällen der Favelas entstanden ist.
Outerlands
SPIELFILM, 100 min. / Elena Oxman (USA, 2025)EN
Cass lebt allein und hält sich mit verschiedenen Jobs über Wasser. They hütet tagsüber Kinder und kellnert abends in einem Restaurant. Mit dem Dealen von Partydrogen verdient Cass sich nebenbei noch etwas dazu. Zwischen Cass und Kalli, einer Kollegin aus dem Restaurant, entspinnt sich eine Affäre. Als Kalli für einige Tage die Stadt verlassen muss, bittet sie Cass, für diese Zeit auf ihre 11-jährige Tochter Ari aufzupassen. Die Situation fordert Cass auf verschiedenen Ebenen heraus, ist their Leben doch bisher ganz auf themself ausgerichtet und nicht unbedingt kindgerecht. Und dann scheint Kalli auch noch untergetaucht zu sein, was Cass in their eigene traumatische Kindheitserinnerungen zurück katapultiert. Auch wenn es anfangs für Cass und Ari nicht einfach ist, sich aufeinander einzulassen, gelingt es den beiden, sich aneinander zu gewöhnen. Aus einer notgedrungenen Wohngemeinschaft entsteht Hoffnung auf eine verlässliche zwischenmenschliche Bindung.
Skiff
SPIELFILM, 90 min. / Cecilia Verheyden (BEL,NLD, 2025)NLFR
Malou wohnt in einer belgischen Kleinstadt und hat Sommerferien. Sie konzentriert sich ganz auf das Rudern und denkt darüber nach, Profisportlerin zu werden, obwohl sie trotz ihrer guten Leistungen von ihren Teamkolleginnen gemobbt wird. Da ihre Mutter sich gerade neu verliebt hat, selten zu Hause ist und viel arbeitet, ist Malous älterer Bruder Max ihr engster Vertrauter. Als Max ihr seine neue Freundin Nouria vorstellt, verstehen sich die beiden jungen Frauen sofort. Ihre Freundschaft intensiviert sich, und schließlich verliebt sich Malou in Nouria. Diese erwidert ihre Gefühle, doch die beiden müssen ihre Beziehung geheim halten – vor allem vor Max. Gleichzeitig beginnt Malou, ihre Geschlechtsidentität zu hinterfragen, und ist sich nicht mehr sicher, ob sie als Mädchen wahrgenommen werden möchte. Als Max von der Beziehung zwischen Nouria und Malou erfährt, eskaliert die Situation und Malou steht vor einer schwierigen Entscheidung.
All Too Reelatable
The Device That Turned Me Into A Cyborg Was Born The Same Year I Was
SPIELFILM, 3 min. / Chella Man (USA, 2023)-CCDE+EN
Cochlea-Implantate sind seit ihrer Einführung umstritten: Während einige sie für ableistisch halten, sehen andere sie als neutrales Hilfsmittel. In diesem Kurzfilm setzt sich Regisseur*in Chella Man mit dem eigenen Verhältnis zum CI auseinander, das them im Alter von 14 Jahren eingesetzt wurde, darin fließen auch their Erfahrungen als jüdische trans Person mit asiatischen Wurzeln ein. They sieht sich nicht länger als zwischen den Welten der Hörenden und Gehörlosen stehend, sondern als Teil einer eigenen Welt.
- Dope Fiend
SPIELFILM, 15 min. / Rosanagh Griffiths (GBR, 2023)EN
Rosanagh Griffiths verarbeitet in „Dope Fiend“ ihre eigenen Erfahrungen mit ADHS. Der Film zeigt die Innenperspektive einer Frau, die in einer Praxis auf ihre Partnerin und den gemeinsamen Termin wartet, und deren Welt dabei völlig aus den Fugen gerät. Die ungefilterten Sinneseindrücke, fünf Stimmen im eigenen Kopf, die das Geschehen kommentieren, und die ablehnenden Reaktionen der anderen Menschen im Wartezimmer verdichten sich immer weiter, bis am Ende deutlich wird, wer wirklich ADHS hat.
- Nuit Blonde
SPIELFILM, 16 min. / Gabrielle Demers (CAN, 2022)FR
Victor ist nicht glücklich in seinem Wohnheim für autistische Erwachsene. Um den freitags dort stattfindenden Disco-Abend zu vermeiden, macht er einen Spaziergang und trifft dabei den jungen Sexworker Jessy.
Gabrielle Demers zeigt Realitäten, die nur selten thematisiert werden: Autistische Personen und ihr sexuelles Verlangen, ihre Vulnerabilität, die Gefahren, denen sie ausgesetzt sein können, die Empathie von Sexworker*innen und sexuellen Konsens zwischen Menschen mit und ohne Behinderung.
- Stress Fracture
SPIELFILM, 9 min. / Jesse Robkin (USA, 2023)ENCCDE+EN
Als Adrian seine Freundin Grace hinter verschlossener Tür in der Badewanne vorfindet, befürchtet er, es könnte sich um einen Suizidversuch handeln. In einer hitzigen Diskussion erklärt Grace, wie sich ihre dissoziative Störung auf ihre Geschlechtsdysphorie und ihre Beziehungen zu anderen Menschen auswirkt.
Regisseurin Jesse Robkin, eine Dramatikerin aus Chicago, nutzt in ihrem Kurzfilmdebüt ihre Erfahrungen als trans Frau und Nichtlinearität, um Wahrnehmungsstörungen darzustellen.
- The Mud Under My Window
SPIELFILM, 13 min. / Violette Delvoye (FRA,BEL, 2025)FR
Emma ist 14 und lebt bei ihrer Mutter Hélène. Ihre andere Mutter Cécile wohnt nicht mehr bei ihnen und ist gerade wieder in die Psychiatrie eingewiesen worden. Emma idealisiert Cécile, Hélène hingegen begegnet sie mit Ablehnung und Trotz – nicht zuletzt, weil diese einen neuen Freund hat. Als es um Emmas Pläne für den Sommer mit Cécile geht, kommt es zum Streit zwischen Emma und Hélène und beide sehen sich gezwungen, ihre Positionen zu überdenken und den Weg zueinander erneut zu suchen.
- Wo wir hingehören
DOKUMENTATION, 15 min. / Jonah Wögerbauer (DEU, 2024)DECCDE+EN
Ganz am Anfang schneidet Xenia sich die Haare kurz, weil dey das Cochlea-Implantat nicht mehr verstecken will. Im Lauf des Films setzt Xenia ein Fotoprojekt um, für das dey verschiedene Menschen mit Cochlea-Implantaten interviewt. Von dem Wunsch, als „normal“ gesehen zu werden, bis hin zu dem Gefühl, den Schlüssel zur hörenden Welt verloren zu haben, werden dabei ganz verschiedene Positionierungen deutlich, und auch Xenia reflektiert über das Leben zwischen der hörenden und der gehörlosen Welt.
- As You Are
SPIELFILM, 15 min. / Daisy Friedman (USA, 2023)ENCCDE+EN
Piper und Millie, ein junges lesbisches Paar, verbringen einen ruhigen Nachmittag im Park. Am Ende ihres Dates schlägt Millie vor, die erste Nacht miteinander zu verbringen, doch Piper wirkt plötzlich angespannt. Als sie sich entscheidet, von ihren Erfahrungen mit Homophobie zu erzählen, öffnet sich auch Millie über ihre Behinderung und ihr Verhältnis zum eigenen Körper.
In ihrem Regiedebüt erzählt Daisy Friedman eine ehrliche und authentische Geschichte über queere Beziehungen und Behinderung.
Summer Qamp
DOKUMENTATION, 80 min. / Jen Markowitz (CAN, 2023)EN
Die Dokumentation begleitet eine Gruppe queerer, nicht-binärer und trans Jugendlicher, die eine Woche im Camp fYrefly verbringen, einem Ort weitab von Alltag und Heteronormativität. Einige der porträtierten Jugendlichen kommen aus ländlichen, konservativen Gegenden und haben noch nie in ihrem Leben eine andere queere Person getroffen. Manche sind noch auf der Suche nach ihrer queeren Identität, andere haben Probleme mit verständnislosen Eltern. Das Camp bietet ihnen die einzigartige Gelegenheit, sie selbst sein zu können, neue Freundschaften zu schließen, neue Hobbys auszuprobieren und sich mit queeren Erwachsenen auszutauschen, denn es geht vor allem um eines: Queer Joy! Viele der anfangs schüchternen Jugendlichen blühen im Camp geradezu auf und entwickeln zum ersten Mal Selbstvertrauen und Selbstliebe. Regisseur*in Jen Markowitz, selbst nicht-binär, gelingt es auf leichtfüßige Weise, den queeren Jugendlichen eine Stimme zu geben und ihre Perspektiven in den Vordergrund zu rücken.
Cactus Pears
SPIELFILM, 112 min. / Rohan Parashuram Kanawade (IND,GBR,CAN, 2025)MR
Das Regiedebüt von Rohan Kanawade erzählt in ruhigem Tempo und wunderschönen Aufnahmen eine halbautobiografische Geschichte über Traditionen, familiäre Bindungen und queere Isolation im ländlichen Westindien. Anand reist aus Mumbai zurück in sein Heimatdorf, um dort die zehntägige Trauerzeit um seinen Vater zu verbringen. Er ist schwul und wird im Dorf kritisch beäugt, weil er unverheiratet bleiben will. Als er seinem ebenfalls unverheirateten Kindheitsfreund Balya wiederbegegnet, entwickelt sich zwischen ihnen eine intime und bewusst zart erzählte Beziehung, die aber ständig gestört wird, weil Anand den Trauerritus einhalten muss. Anand und Balya beschließen dennoch, ein gemeinsames Leben zu führen – bis Balya die Aussicht auf eine wirtschaftlich vorteilhafte Ehe erhält. Allen Widrigkeiten zum Trotz weckt der Film die leise Hoffnung, dass sich die sozialen Normen in Indien ändern und die Trennlinien aus Klasse, Sexualität und regionaler Herkunft überwunden werden.
Mighty Reel
Not Losing You
SPIELFILM, 2 min. / James Lantz (USA, 2024)ENCCDE+EN
Ein amerikanischer Farmer kommt in die Küche und trifft dort auf seine trans Tochter. Nach einem Streit über Kleidung und Pronomen am Vormittag hat er noch einmal nachgedacht und möchte seiner Tochter etwas sagen.
Der Filmemacher und queere Aktivist James Lantz wurde letztes Jahr verhaftet, nachdem er einen queerfeindlichen Senator in Pennsylvania konfrontiert und sich dafür an einem Geländer festgeklebt hatte. Er würde es jederzeit wieder tun und ist im Netz als ‚Angry Gay Grandpa‘ zu finden.
À Poings et À Coeurs
DOKUMENTATION, 8 min. / Augustine Caille (FRA, 2024)FRCCDE+EN
Die Filmemacherin Augustine Caille zeigt in ihrer ersten Kurzdoku eine Gruppe trans Boxer*innen, die mit der Ausübung ihres Sportes nicht nur Fitness erlangen, sondern auch ein für sie wichtiges Gemeinschafts- und Körpergefühl. Sie erzählen von ihrer Gender-Euphorie, ihren Erfahrungen als transfems im Kampfsport, aber vor allem davon, was sie durch ihr gemeinsames Training verbindet. "À Poings et À Cœurs" (dt.: Mit Fäusten und mit Herzen) entstand in Zusammenarbeit mit dem Centre Pompidou.
Family with benefits
HYBRID-DOKU, 6 min. / Linua Land (AUT, 2024)DE
Film-im-Film-Story mit Comedy-Faktor: Zwei voyeuristische Dokumentarfilmerinnen versuchen, die alltäglichen Absurditäten einer queeren sowie polyamourösen WG in schräges Sensationskino zu verwandeln. Die WG-Bewohner*innen Vicky, Sky und Sepp geben sich offen, haben jedoch auch ihre Geheimnisse. Und wer ist eigentlich Thor? Die Hybrid-Doku zwischen Mockumentary und found footage gewann 2025 beim Rostocker FiSH Filmfest einen GoldFiSH.
Spicy Noodles
SPIELFILM, 10 min. / Sophia Hochedlinger (AUT, 2025)DECCDE+EN
Zwei Queers verbringen einen gemeinsamen Abend. Sie kramen in Erinnerungen und kommen auf verflossene Crushes, Dates und Beziehungen zu sprechen. Dabei sind sie sich nicht immer einig, wie die eine oder andere Dating-Situation tatsächlich abgelaufen ist. Eine Wette bringt schließlich ein Geheimnis ans Licht.
Sophia Hochedlinger führte Regie und ließ sich dabei vom echten Leben inspirieren. Zum Beispiel von dem Fakt, dass die beiden Hauptdarsteller*innen tatsächlich gerne scharfe Nudeln essen.
Salty Blue
SPIELFILM, 17 min. / Masashi Sogawa (JPN, 2023)JACCDE+EN
Umi und Mitsuki sind schon lange beste Freundinnen. Gerade haben sie sich von einer Singles-Party mit langweiligen Männern verdrückt, jetzt sind sie allein in einem Schwimmbad. In einem unbeobachteten Moment hat Mitsuki an Umis Kleidung gerochen und will ihr eigentlich etwas gestehen, aber ihre enge Freundschaft macht es nicht leichter. Dann geht im Schwimmbad das Licht aus und alles verändert sich. Salty Blue ergründet einfühlsam und ruhig erzählt die feinen Übergänge zwischen Freundschaft und Liebe.
Soft Bwoi
HYBRID-DOKU, 6 min. / Daniel Bailey und Alizée Ndiaye (GBR, 2023)EN
Soft Bwoi lotet anhand von Rastafari-, Karneval- und Dancehall-Elementen verschiedene Formen jamaikanischer Maskulinität aus. Auf der einen Seite gibt es ‚Di Beast‘, eine aggressive, gefährliche Variante schwarzer Männlichkeit, die sich unter weißer Vorherrschaft entwickelt hat, auf der anderen Seite steht ‚Di Divine Feminine‘, die allem innewohnende Kraft der Liebe und des Mitgefühls. Die Soft Bwois überwinden diesen Gegensatz und beweisen gleichzeitig, dass Weichheit keine Schwäche ist.
The History of the Carabiner
HYBRID-DOKU, 7 min. / Gianna Mazzeo (NLD, 2023)ENCCDE+EN
Diese farbenfrohe und witzige Dokumentation zeichnet die Geschichte des Karabiners vom frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart nach und erklärt, wie das unscheinbare Accessoire zum Erkennungszeichen für lesbische und queere Frauen werden konnte. Regisseurin Gianna Mazzeo hat dafür mit einem ausschließlich lesbischen, nicht-binären und queeren Cast gearbeitet und die Doku auch selbst eingesprochen.
The Script
HYBRID-DOKU, 15 min. / Brit Fryer, Noah Schamus (USA, 2022)ENCCDE+EN
Das Buch The Transsexual Phenomenon des deutsch-amerikanischen Endokrinologen Harry Benjamin, erschienen im Jahr 1966, prägte bestimmte Erzählmuster, die trans Personen teils bis heute vortragen müssen, um medizinisch transitionieren zu dürfen. Dazu gehören die Narrative von „im falschen Körper geboren“ oder „ich wusste schon immer, dass ich trans bin“. The Script hinterfragt diese Narrative, zeigt Alternativen auf und plädiert für die Behandlung nach dem Modell der Informierten Einwilligung.
Anthony Curri
DOKUMENTATION, 12 min. / Anton Kleinert (DEU, 2023)DECCDE+EN
Das dokumentarische Filmporträt zeigt den in Stuttgart lebenden, homosexuellen Fotograf Anthony Curri und wie er über seine Arbeit zu sich und zu seiner Identität fand. Der Film begleitet Anthony beim Fotoshooting, in privaten Situationen und lässt ihn erzählen: über eine heteronormative Lebenswelt, die er überwinden musste und über seine Fotografie, mittels deren Veröffentlichung er sich outete, sowie darüber, wie er mit seiner Kunst Tabus auflösen und andere ermutigen möchte.